Die Ausgabe beleuchtet aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven den gestaltenden Umgang mit weichen, formbaren Materialien in Mittelalter und Früher Neuzeit. Kaum ein anderer kreativer Gestaltungsprozess steht der biblischen „creatio ex nihilo“ näher als das Formen weicher, amorpher Materialien wie beispielsweise Ton, Lehm, Wachs, aber auch Pappmaché oder Teig. Wie wurden die jeweils zur Anwendung kommenden Herstellungsprozesse wie Freihandformung, Gießen, Modeln oder Prägen symbolisch ausgedeutet? Und wie floss diese Ausdeutung wieder in den kreativen Schaffensprozess ein? Wie beeinflussten einander diskursives und empirisches Materialwissen? Diesen und anderen Fragen wird in den Beiträgen der Ausgabe am Beispiel verschiedener Materialien und Bearbeitungstechniken auf den Grund gegangen.